Glossar
A
Der 1. Tag der 40tägigen Fastenzeit. „Auf dem Konzil von Benevent im Jahre 1091 wurde (…) der Beginn der Fastenzeit auf den Aschermittwoch (…) festgelegt. (…) Vor allem in der Region des Oberrheins, im Badischen und in Basel setzte sich der neue Termin aber nicht durch (…). Deshalb feiert Basel seine Fasnacht auch heute noch später.” (Quelle: Katja Zimmer. in Bökenwise und in tüfels hüten. Fasnacht im mittelalterlichen Basel. Basel 2005, 26.)
C
Offene Pferdekutsche mit Kutscher und vornehm maskierten Damen, die Süßigkeiten und Blumen verteilen. Chaisen sind nur am grossen Umzug (Cortège) zu sehen.
Charivari bedeutet, dass die Teilnehmer ihr Kostüm selbst wählen und eine Gruppierung somit nicht einheitlich kostümiert ist. Es sind klassische Kostüme, Fantasiefiguren, alte Zugskostüme oder aus alten Zugskostümen zusammengesetzte Kostüme.
Mit Cortège (frz. Festzug) ist der grosse Umzug am Montag- und Mittwochnachmittag gemeint. Der Cortège ist in sich geschlossen und zirkuliert in beide Richtungen. Formationen, die am Cortège teilnehmen wollen, müssen sich beim Fasnachtscomité anmelden.
Mit Clique sind hier die grösseren Gruppierungen gemeint, die trommeln und pfeifen. Obwohl der Begriff auch übergeordnet für alle an der Fasnacht teilnehmenden Gruppierungen gilt. So tragen z. B. auch einige Guggenmusiken und Wagen „Clique” in ihrem Namen. Cliquen und Guggenmusiken sind meistens als Vereine organisiert. Ihr Zweck besteht darin, an der Fasnacht teilzunehmen.
Bei den Cliquen unterteilt das Fasnachtscomité in sogenannte Stammcliquen und Tambouren- und Pfeifergruppen. Stammcliquen haben im Gegensatz zu anderen Gruppierungen eine bestimmte Grösse und unterhalten eine Junge Garde.
Kellerlokal das an der Fasnacht zu einer Gaststätte umfunktioniert wird und ansonsten als Vereins- und Übungslokal dient.
Der Cliquenzug (oder auch nur Zug) beinhaltet alle Komponenten die eine Clique am Umzug (Cortège), aber auch sonst mitführt. In diesem Zusammenhang ist auch von Zugskostümen oder Zugslaternen die Rede. Das sind Kostüme oder Laternen, die sich auf ein Sujet beziehen.
E
Als Einzelmaske bezeichnet man eine kostümierte Person, die alleine unterwegs ist.
F
Behördlich legitimiertes Gremium, das den Umzug (Cortège) und andere Veranstaltungen organisiert. Das Fasnachtscomité ist für die Herstellung und den Verkauf der Fasnachtsplakette verantwortlich, die zur finanziellen Unterstützung der Fasnacht dient. Zudem veröffentlicht es den offiziellen Fasnachtsführer (Rädäbäng).
Anstecknadel aus Metall, die vom Fasnachtscomité herausgegeben wird. Der Erlös aus dem Verkauf der Plaketten dient den am Umzug (Cortège) teilnehmenden Gruppierungen zur finanziellen Unterstützung und kann als symbolischer Eintrittpreis gesehen werden. Es gibt eine kupferne, eine silberne und eine goldene Ausführung. Die Plakette ist an Kiosken erhältlich.
G
Blasmusik, die mit Schlag- und Rhythmusinstrumenten (Trommeln, Schlagzeuge, Pauken, Triangeln, etc.) und Blechblasinstrumenten (Trompeten, Posaunen, Tubas, Sousaphone, etc.) Musikstücke aus Schlager, Pop und Jazz spielt. Guggenmusiken spielen auch in Wirtshäusern und geben Platzkonzerte.
Die Formation einer Guggenmusik besteht in der Regel aus dem Major und dem Spiel. Der Major dirigiert dabei das nach ihm folgende Spiel.
L
Dreidimensionales Gestell aus Holz oder Metall, auf das eine Leinwand aufgespannt ist, die bemalt wird. Die Malereien stehen im Zusammenhang mit dem Sujet, das die Clique oder Gruppierung behandelt. Die Laternen werden meistens mit Gas beleuchtet und sind bis zu drei Meter hoch. Alle Laternen können am Dienstag auf dem Münsterplatz betrachtet werden, wo sie ausgestellt sind.
M
Die Fasnacht beginnt mit dem Morgenstreich am Montag nach Aschermittwoch um 04:00 Uhr morgens.
R
Der offizielle Fasnachtsführer, den das Fasnachtscomité herausgibt. Alle Formationen, die am Umzug (Cortège) teilnehmen, und deren Sujet sind darin aufgelistet. Das kleine Heft kann in der Buchhandlung Bider & Tanner und an der Fasnacht an den offiziellen Verkaufsständen des Fasnachtscomités am Barfüsserplatz, Claraplatz oder Marktplatz gekauft werden.
In Basel werden Konfetti in Anlehnung an den Einräppler Räppli genannt.
Das Requisit ist ein seltsames Objekt, das aus verschiedenen Gegenständen zusammengebastelt wird und zur Veranschaulichung des Sujets dient. Das Requisit ist Bestandteil eines Cliquenzuges und wird nur am Umzug (Cortège) auf einem Handwagen mitgeführt.
S
Der Schnitzelbank ist ein Spottlied, das in Versform vorgetragen wird. Jedes Lied behandelt ein Thema – aktuelle oder vergangene gesellschaftliche Begebenheiten. Um das Thema anzukündigen, wird vor jedem Lied ein Bild (Helgen) gezeigt. Im besten Fall enthält das Lied witzige Wortspiele, überraschende Wendungen mit Verbindungen zu anderen Themen und schliesst mit einer gelungenen Pointe ab. Diejenigen, die die Spottlieder vortragen, werden ebenfalls Schnitzelbank genannt. Sie treten Einzeln oder in Gruppen auf und geben sich einen Namen. Das Spottlied wir in Basler Mundart Dialekt gesungen und oft auch von einem Instrument begleitet.
Kleines, spontan („wild”) zusammengewürfeltes Grüppchen, das trommelt und/oder pfeift und nicht am Umzug (Cortège) mitmacht.
Mit Sujet (frz. das Thema, das Subjekt) ist das Thema gemeint, das die Cliquen jedes Jahr an der Fasnacht behandeln. Das sind lokale, nationale oder internationale Themen, die für Gesprächsstoff sorgen und/oder die Anlass zur Kritik geben. Neben den Kostümen dienen verschiedene Elemente wie die Laternen, der Zeedel, das Requisit oder der Wagen zur Persiflage.
V
Der Vortrab schreitet dem nachfolgenden Teil des Cliquenzuges voran und bahnt diesem den Weg durch die Strassen und Gassen. Der Vortrab ist eben falls kostümiert, spielt aber kein Instrument. Am Umzug (Cortège) verteilt er zudem den Zeedel.
W
Gefährt, das von einem Zugfahrzeug gezogen wird, von dem aus Maskierte Süssigkeiten, Blumen, Orangen und allerlei Zeug verteilen und Konfetti (Räppli) werfen. Wagen sind nur am Umzug (Cortège) zu sehen. Es gibt auch Cliquen, die einen Wagen im Cliquenzug mitführen. Die Mitglieder eines Wagens sind aber oft als eigenständige Clique organisiert und behandeln an der Fasnacht ebenfalls ein Sujet. Der Wagen wird dementsprechend aufgebaut und dekoriert.
Z
Der Zeedel (Baseldeutsch für Zettel) ist ein zumeist längliches Stück Papier, auf dem das Sujet in Versform veranschaulicht und persifliert wird. Der Zeedel wird in der Regel in Basler Mundart Sprache geschrieben.