Der Montag
Morgenstreich
Beginn
Die Basler Fasnacht beginnt am Montag nach Aschermittwoch mit dem Morgenstreich morgens um 04:00 Uhr. Dann werden die Lichter der Innenstadt gelöscht und tausende Trommler und Pfeifer beginnen mit der Intonation des gleichnamigen Marschmusikstücks „Morgestraich”.
Formationen
Die Trommler und Pfeifer sind in grossen und kleineren Cliquen oder kleinen Grüppchen (Schyssdräggziigli) vereint. Vereinzelt trommeln oder pfeifen auch einige als Einzelmaske alleine durch die Gassen der Stadt. Die Formationen bestimmen am Morgenstreich ihren Weg durch die Gassen und Strassen der Stadt selbst und folgen nicht einer vorgegebenen Route.
Laternen
Kunstvoll bemalte Laternen erleuchten am Morgenstreich die Stadt: Es sind grosse und kleinere Zugslaternen. Sie werden getragen oder, auf einem Wagen montiert, gezogen und zeigen das aktuelle Sujet. Daneben gibt es auf langen Stangen montierte Steckenlaternen, die im Vortrab mitgeführt werden und auf den Masken (Larven) befestigte Kopflaternen. Vereinzelt sieht man auch am Rücken festgemachte Rückenlaternen.
Kostümierung
Bezüglich Kostümierung gibt es am Morgenstreich in der Regel keine Vorgaben. Alle Teilnehmer kostümieren sich nach belieben im „Charivari”. Das sind traditionelle klassische Kostüme, alte Zugskostüme oder eigens kreierte Fantasiekostüme respektive Figuren. Die Teilnehmer verkleiden sich oft Jahr für Jahr mit dem gleichen Kostüm. Von seiner Erscheinung her ähnelt sich der Morgenstreich deshalb auch immer wieder.
Morgenstreich Melodie
Die historische Melodie des „Morgestraich” ist ein altes militärisches Sammlungssignal. Die Existenz des Signals kann bereits im frühen 18. Jahrhundert nachgewiesen werden. Seine Ursprünge sind aber vermutlich noch viel älter. Der Marsch besteht aus zwei Versen, die jeweils wiederholt werden. Oft wird er zweimal hintereinander gespielt. Danach wird er während der ganzen Fasnacht nicht mehr intoniert.
Keine Guggenmusiken
Die Guggenmusiken wirken am Morgenstreich noch nicht mit. Das war nicht immer so und ist auf eine Übereinkunft aus dem Jahre 1962 zwischen den Cliquen und Guggenmusiken zurückzuführen. Die Trommel- und Piccololaute sollen am Morgenstreich nicht beeinträchtigt werden. Im Gegenzug dürfen die Guggenmusiken am Dienstagabend die Innenstadt für sich alleine in Anspruch nehmen.
Dauer
Der Morgenstreich dauert für die meisten Teilnehmer etwa bis zum Tagesanbruch. Danach zieht man sich zur Erholung und bis zum grossen Umzug (Cortège) am Nachmittag zurück. Manche Gruppierungen trommeln und pfeifen länger, zum Teil bis in den Nachmittag hinein. Das sind vor Allem solche, die nicht am Umzug teilnehmen.
Besucher
Auf den Plätzen und den grösseren Strassen (Barfüsserplatz, Marktplatz, Rümmelinsplatz, Falknerstrasse, Freie Strasse) ist das Besucheraufkommen erfahrungsgemäss grösser als in anderen Teilen und Gassen der Altstadt (Leonhardskirche, Martinskirche, Nadelberg, Münsterplatz).