Zum Inhalt springen 👇

Traditionelle Kostüme

Dummpeter

Basler Fasnacht - Dummpeter

Herkunft unklar

Wie und wann die Figur des Dummpeter aufgekommen ist, lässt sich nicht genau sagen. Es wird behauptet, dass sie vor dem zweiten Weltkrieg fast verschwunden ist. Das Kostüm erinnert jedenfalls von seiner Art her stark an die Rokokozeit (Spätbarock). Die Figur ist auf der Fasnachtsplakette von 1914 und 1933 abgebildet und hat ihre Wurzeln möglicherweise in Deutschland.


Peter als Gattungsname

In Wilhelm Hauffs Erzählung „Das Wirtshaus im Spessart” von 1828 existiert ein Handwerksbursche namens Peter, der immer wieder dummer Kohlen-Peter, dummer Peter Munk oder einfach nur dummer Peter genannt wird. Der Name Peter war so beliebt, dass er zum Gattungsname (Appelativum) wurde. So existieren zum Beispiel auch Quasselpeter, Lügenpeter, Miesepeter oder schwarzer Peter. Im Deutschen hat Peter auch den appelativen Sinn von Tölpel (ungeschickter Mensch). Demnach ist der Dummpeter vermutlich einfach ein dummer Peter im Sinne eines Tölpels. Darauf deutet auch die getrennte Schreibweise „Dummer Peter“ im Fasnachtsführer von 1945 hin, das vom Fasnachtscomité herausgegeben wurde. Im Dialekt würde man in Basel „e dumme Peter“ oder auch nur „e dumm Peter“ sagen. Daraus wurde dann vermutlich „e Dummpeter“, so wie es ja zum Beispiel auch Dummkopf heisst.


Kostüm

Das Kostüm ist sozusagen eine Mischung aus spätbaroken und biedermeierlichen Elementen. Die weisse Perücke mit Haarrollen und Zopf, das Jabot am Hemd, die Rüschen an den Manschetten und am Bund der knielangen Hose, Schleifen und die Schnallenschuhe sind Elemente, die vor Allem in der spätbarocken (Rokoko) Periode vorkommen. Das aus Streifen und Blümchen bestehende Muster des Stoffs und die zarten himmelblauen, rosaroten und hellgelben Pastelltöne, die vor Allem in der Damenmode existierten, finden sich in der Zeit des Biedermeiers. Die ungleichfarbigen Strümpfe und der Staubwedel deuten auf eine niedere Stellung als Bediensteter hin. Dazu kommen als Kopfbedeckung ein krönchenartiges Hütchen mit Rüschen und als weiteres Requisit eine kleine Trompete. Diese kam vermutlich erst später dazu, als eine Verbindung von Dummpeter zu Drummpeter (Trompeter) hergestellt wurde. Doch dafür gibt es keine Belege.


Fröhliche Natur

Der Dummpeter hat einen fröhlichen Gesichtsausdruck. Die Augen sind himmelwärts gerichtet, er hat eine Stubsnase und kräftige Pausbacken. Als kindlicher Tagträumer hängt er lieber schönen Gedanken nach, als sich mit Putzarbeiten zu beschäftigen.


baslerfasnacht.info